Dokumentation des QMS

In den bisherigen Ausgaben der ISO 9001 wurden sowohl ein Qualitätsmanagement-Handbuch (QMH), also auch verschiedene sogenannte „dokumentierte Verfahren“ gefordert.

Obwohl bereits seit der Ausgabe 2000 sehr weitreichende Freiheiten in der Gestaltung o.g. Dokumente vorhanden waren, wurden diese Anforderungen von vielen, insbesondere kleinen und / oder einfach strukturierten Organisationen, als überzogen angesehen. Sie wurden als „Zwangsjacken“ empfunden.

In der ISO 9001:2015 wird:

  1. Nicht mehr zwischen Dokumenten (Vorgaben) und Aufzeichnungen (Nachweisen) unterschieden
  2. Kein QMH mehr gefordert
  3. Keine zu dokumentierenden Verfahren mehr gefordert

Vielmehr verwendet die ISO 9001:2015 den Begriff der dokumentierten Information (documented information), welche sowohl als Vorgabe (Dokument) oder als Nachweis (Aufzeichnung) vorliegen kann.

Hier ein Beispiel:

Kap. 4.3 Festlegen des Anwendungsbereichs des Qualitätsmanagementsystems
„… Der Anwendungsbereich muss aufrechterhalten werden und als dokumentierte Information verfügbar sein, in der Folgendes angegeben ist: …“

Dies ist eine wesentliche Erleichterung für all diejenigen, welche sich neu mit der ISO 9001 beschäftigen werden. Für all diejenigen, welche ihr QM-System „nur“ auf die neue ISO 9001:2015 upgraden möchten, bedeutet dies jedoch nicht, dass das bestehende QM-Handbuch, die Prozessbeschreibungen und Verfahrensanweisungen über Bord geworfen werden müssen.

Vielmehr bietet die ISO 9001:2015 an dieser Stelle die Chance, auf Basis der Größe, der Komplexität und des ermittelten internen und externen Kontextes die bestehenden Beschreibungen optimal auf die eigene Organisation abzustimmen.

Dies waren nun einige erste Informationen zur neuen ISO 9001:2015. Weiterführende Informationen auch zu weiteren neuen Anforderungen erhalten Sie auf der Seite der www.iso.org und natürlich auch bei unseren offen ausgeschriebenen Seminaren oder im Rahmen eines individuell auf Ihre Organisation zugeschnittenen Inhouse-Workshops.